Unter Proletariat versteht man nach Karl Marx eine neue Arbeiterklasse, die nach den zwei Weltkriegen entstanden ist. Aus dieser Zeit stammt auch dieses einfache, aber köstliche Rezept. Es ist vor allem im süddeutschen Raum zu Hause, wie viele Gerichte, die mit Essig angemacht werden.
Es hat eigentlich nichts mit einem herkömmlichen Gulasch zu tun. Insbesondere, da das Grund-Rezept keinerlei Fleisch enthält. Die ärmeren Schichten konnten sich Fleisch in der Nachkriegszeit nicht leisten. Diejenigen, die etwas besser dastanden, servierten zu dem Kartoffelgemüse ein Stück Lyoner Fleischwurst. Außerdem werden gerne dazu saure Essiggurken gereicht. Und genau so, möchte ich es auch heute präsentieren.
Zutaten für 4 Personen:
750 g gekochte Kartoffeln
1 große Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
500 ml Brühe
Mehl
Pfeffer
1 TL Majoran
Prise Kümmel
½ TL Liebstöckel
Essig
Lyoner Fleischwurst
Gewürzgurken
Zwiebel und Knoblauch schälen. Die Zwiebel würfeln und den Knoblauch durch eine Knoblauchpresse drücken. Mit etwas Fett oder Öl werden Zwiebel und Knoblauch angedünstet.
Unter stetigem Rühren, die Zwiebeln anbraten, bis sie ordentlich gebräunt sind. Anschließend mit der Brühe aufgießen. Zwei Esslöffel Mehl hinzufügen und mit dem Schneebesen unterrühren. Dabei darauf achten, dass keine Klümpchen entstehen.
Die Sauce aufkochen und eindicken lassen. Mit Pfeffer, Majoran, Kümmel und Liebstöckel würzen. Die Kartoffeln in Scheiben geschnitten hinzugeben. Zum Schluss mit dem Essig abschmecken.
Die Kartoffeln einige Minuten köcheln lassen. Anschließend die Temperatur herunter drehen.
Die Lyoner Wurst in das heiße Kartoffelgemüse legen und 10 Minuten lang ziehen lassen.
Das Proletarier Gulasch wird zusammen mit der Wurst und den Essiggurken serviert.
Kreative Ideen können teure Zutaten durchaus überflüssig machen. Sogar Fürsten und Spitzenköche gönnen sich sehr gerne ab und zu ein „proletarisches“ Gericht wie dieses, weil es besonders herzhaft schmeckt.
LG
Urs
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Hallo Urs,
eindeutig. Das Gericht ist eigentlich wirklich simpel. Aber außergewöhnlich köstlich. Ich grabe gerne ältere und „nicht so moderne“ Rezepte aus. Da findet man wahre Schätze! 🙂
Liebe Grüße,
Vroni
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