So lange ich mich zurück erinnere gab es an Heilig Abend immer einfache Gerichte. Das große Festessen fand dann immer erst zu den Weihnachtsfeiertagen statt. Da gab es dann Speisen wie Leberkäse mit Kartoffelsalat. Oder Weißwürste mit Brezen. Am liebsten hatte ich es aber, wenn es diese köstliche fränkische Spezialität Blaue Zipfel (manchmal heißen sie auch saure Zipfel) gab.
Dabei handelt es sich um Bratwürste, die nicht gebraten, sondern in einem gewürzten Essigsud gegart werden. Vielleicht sehen sie auf den ersten Blick nicht sooo ansprechend aus. Aber sie sind wahrhaft köstlich! Wenn man saure Speisen wie ich liebt, dann ist das ein absolutes Muss. 😀
Man sollte für die Zubereitung rohe Bratwürste verwenden. Gebrühte Würste gehen zwar auch, diese verfärben sich aber nicht mehr. Sie nehmen auch den Geschmack des Sudes nicht so gut an, wie die rohen.
Warum nun eigentlich BLAUE Zipfel? Durch den Essigsud nehmen die Würste eine leicht bläuliche Farbe an. Daher kommt der Name.
Gerne werden die blauen Zipfel übrigens auch als Katerfrühstück servieren. Alternativ zum Heiligen Abend wären sie also auch für den 01. Januar gut geeignet. 😉
Zutaten für 2 Personen:
6 rohe Bratwürste
2 mittelgroße Zwiebeln
1/4 l trockener Weißwein
1/8 l Kräuteressig
1/2 l Brühe
2 Lorbeerblätter
3 Wachholderbeeren
5 Gewürznelken
5-8 Schwarze Pfefferkörner
Prise Zucker
Brühe vermischt mit Weißwein und Essig auf dem Herd aufsetzen. Alle Gewürze hinzugeben.
Die Zwiebeln schälen und in Ringe oder Halbringe schneiden. In die Brühe geben und aufkochen. Den Sud etwa 20 Minuten lang vor sich hin köcheln lassen. Darauf achten, dass er nicht überkocht.
Die Temperatur auf die niedrigste Stufe stellen und die Bratwürste in den Sud geben. 20 Minuten ziehen lassen.
Die Würste mit den Zwiebeln, etwas Brühe und Brötchen, Sauerteigbrot oder Brezen servieren.
Auch bei uns das typische Essen an Heilig Abend. Freue mich schon wieder darauf, obwohl ich erst welche zubereitet habe. 😉
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Hallo Frank,
oh, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Würste haben so einen feinen Geschmack. Man kann sie gar nicht oft genug essen. 🙂
Lg, Vroni
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